Pipidae-Page

von Kriton Kunz

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Hallo Pipiden-Freunde!

Es gibt zwar viele gute Seiten im Internet über Pipiden, es fehlt jedoch in aller Regel die Möglichkeit zum Feedback, zum Austausch. Diese Page wurde ins Leben gerufen, um ein Forum für die Kontaktaufnahme unter den Pipidenpflegern zu bieten. Jede Art von Anregungen, Hinweisen, Verbesserungsvorschlägen etc. ist willkommen! Besonders hilfreich wäre auch die Beteiligung professioneller Herpetologen, die sich für die Materie interessieren.

Die sekundär wieder zu einer aquatilen Lebensweise zurückgekehrte Familie der Pipidae umfaßt fünf Gattungen:

  1. Hymenochirus (Zwergkrallenfrösche, dwarf clawed frogs)
  2. Pseudhymenochirus (Scheinbarer Zwergkrallenfrosch, Guinea dwarf clawed frog)

  3. Pipa (Wabenkröten, pipas)
  4. Silurana (Tropische Krallenfrösche, tropical platannas)
  5. Xenopus (Krallenfrösche, clawed frogs)

Viele dieser Arten, wie etwa H. boettgeri, P. pipa, P. carvalhoi, S. tropicalis und X. laevis erwiesen sich als ausgezeichnet für die Pflege und Zucht geeignet, einige avancierten sogar zu wichtigen Labortieren - allen voran X. laevis. Auch der Großteil der anderen Arten könnte vermutlich mit ähnlichem Erfolg nachgezogen werden.
In Deutschland regelmäßig durch Importe bzw. Nachzuchten erhältlich sind aber leider nur nicht näher bestimmte H. boettgeri sowie P. carvalhoi und X. laevis, außerdem manchmal P. pipa und S. tropicalis. Tauchen zufällig andere importierte Arten auf, so ist für den Laien deren Bestimmung äußerst schwierig, wenn nicht unmöglich. Um die Literaturrecherche zu vereinfachen, ist am Ende der Page eine Liste eingefügt, die Literatur zur Bestimmung, Ökologie und Haltung der Pipiden enthält. Dennoch wird man, wie gesagt, als Laie bei der Bestimmung in manchen Fällen auf seine Grenzen stoßen, zumal meines Erachtens beispielsweise in der Taxonomie der Hymenochirus- Arten längst noch nicht das letzte Wort gesprochen ist. Gerade diese Gattung bedarf wohl einer Revison. Vergleicht man beispielsweise aufmerksam die jeweiligen Erstbeschreibungen der Hymenochirus-Arten und -Unterarten mit Beschreibungen anderer Autoren, so stößt man auf zum Teil signifikante Differenzen.
Und ist schon die Bestimmung vieler Arten ausgesprochen schwierig, wenn der Fundort bekannt ist, so desto mehr, wenn die Tiere aus dem Tierhandel stammen. Nicht nur, daß in diesem Fall die Herkunft der Frösche meist unklar ist; man muß zusätzlich mit Bastardierung rechnen. Auf dieses Problem macht auch David Cecere aufmerksam. Aus dieser gesamten Sachlage ergibt sich, daß für Pipiden-Freunde fünf Optionen besonders anzustreben sind:

  1. Die Zucht der gepflegten Arten. Sie gewährt nicht nur ein kontinuierliches Angebot der zur Zeit gehaltenen Arten / Unterarten, sondern kann durch Einblicke in die Entwicklung der Tiere deren Bestimmung erleichtern. Beispielsweise sind adulte Tiere der Arten H. boettgeri und H. curtipes nur sehr schwer, ihre Larven dagegen sehr leicht unterscheidbar. Sollten die Larven neu importierter Arten Formen zeigen, die von den bisher bekannten abweichen, so wäre dies ein Hinweis auf taxonomische Eigenständigkeit. Kreuzungen müssen unbedingt vermieden werden!

  2. Der Austausch von Information, know-how und von Tieren unter Gleichgesinnten. Je mehr und je engere Verbindungen zwischen Pipiden-Pflegern bestehen, desto größer sind die Chancen, das Wissen über die Systematik, Haltung und Zucht der Pipiden auszubauen. Durch die Weitergabe von Tieren ist zudem gewährleistet, daß nicht beispielsweise durch eine Seuche ein Großteil oder sogar die gesamte in Menschenhand gepflegte Population einer selten gehaltenen Art ausgelöscht wird.

  3. Die sorgfältige Dokumentation und gegebenenfalls Veröffentlichung des Pflege- und Zuchtmanagements. Exemplare, bei denen der Verdacht besteht, daß sie keiner der gewöhnlich gepflegten Arten beziehungsweise Unterarten angehören, sollten photographiert und nach ihrem Verenden zwecks späterer Analyse (Morphometrie, Röntgen etc.) konserviert werden.

  4. Der Import selten gepflegter Arten. Wer die Gelegenheit hat, in die Ursprungsländer unserer Pfleglinge zu reisen, sollte sich - wenn möglich - um den Erwerb solcher Tiere bemühen (natürlich unter Einhaltung tierschutz-rechtlicher Vorgaben!) Besonders wichtig dabei ist, die genaue Herkunft der Frösche zu dokumentieren. (Auch bei Wildfängen aus dem Tierhandel sollte immer nach deren Herkunft gefragt werden!) Diese Angaben erleichtern die Bestimmung der Tiere wesentlich.

  5. Die Sichtung der einschlägigen Literatur. Von den meisten Arten sind kaum oder keine Daten über Haltung und Zucht vorhanden. Die unten beigefügte Literaturliste versteht sich lediglich als eine einführende Übersicht. Wer auf entsprechende Literatur stößt, sollte diese sammeln und die Quellenangabe auch anderen Pipiden-Pflegern zugänglich machen.

 

 


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Diese Liste umfaßt Artikel und Bücher, die sich mit Pipiden beschäftigen. Es wurden dabei auch Artikel mit einbezogen, die meines Erachtens Fehler aufweisen. So beschreibt etwa der Beitrag von Pickersgill & Watson aller Wahrscheinlichkeit nach nicht, wie angegeben, die Zucht von H. curtipes, sondern, wie aus den Abbildungen ersichtlich, die von H. boettgeri. Solche Artikel bilden allerdings die Ausnahme. Sie wurden mit einbezogen, um dem Interessierten ein möglichst breites Spektrum zu bieten und um ihm ein eigenes Urteil zu ermöglichen. Für eigene Fehler beim Zitieren bitte ich um Entschuldigung. Über Hinweise auf solche Fehler, aber vor allem auf interessante weitere Literatur würde ich mich sehr freuen.

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